Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund

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Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund kommt leider häufig vor. Bekannt ist diese Erkrankung auch als Pankreatitis. Die Verdauungsenzyme, die die Bauchspeicheldrüse erzeugt, werden normalerweise erst im Darm aktiviert. Bei einer Pankreatitis sind sie aber bereits in ihrem Entstehungsort aktiv. Die Bauchspeicheldrüse beginnt sich damit selbst zu verdauen. Nicht oder zu spät behandelt, kann eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse für Hunde lebensbedrohlich sein. Sollten Symptome auftreten, ist eine Abklärung deswegen sehr sinnvoll.

 

 

Das Wirken der Verdauungsenzyme in der Bauchspeicheldrüse hat schwere Entzündungen des Drüsengewebes zur Folge, bis hin zu dessen Absterben. In manchen Fällen kann dieser Prozess auch auf umliegendes Gewebe übergreifen. Eine ernste, teils lebensbedrohliche Situation kann entstehen. Was die Ursache davon ist, welche Hunde besonders betroffen sind und wie Sie als Halter oder Halterin eines Hundes mit Bauchspeicheldrüsenentzündung reagieren sollten, zeigen wir Ihnen im Folgenden auf.

Was sind die Ursachen für eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse bei Hunden?

In den meisten Fällen lässt sich eine Pankreatitis bei Hunden nicht auf eine klare Ursache zurückführen. Es bestehen jedoch verschiedene Risikofaktoren beziehungsweise mögliche Auslöser. Dazu gehören Übergewicht, unhygienische oder fettreiche Nahrung, erhöhte Blutfettwerte, Durchblutungsstörungen (ausgelöst beispielsweise auch durch Magendrehung oder Anämie), hormonelle Erkrankungen, gewisse Medikamente (Cortison, Schmerzmittel, verschiedene Antibiotika) oder Traumata. Infektionen mit Babesien, den Erregern der Hundemalaria, gelten ebenfalls als mögliche Auslöser für eine Pankreatitis bei Hunden. 

Was passiert bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung im Körper?

Die Ursachen für eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse bei Hunden sind zwar sehr unterschiedlich, die Reaktionen aber praktisch immer gleich. Durch die verminderte Ausscheidung der Verdauungsenzyme bleiben diese länger in den Pankreaszellen und werden bereits dort aktiv. In der Folge beginnt die Bauchspeicheldrüse damit, sich selbst zu verdauen. Dadurch gelangen Entzündungszellen in das Organ, die Blutgefässe schädigen und die Bauchspeicheldrüse zum Anschwellen bringen. Bei leichteren Erkrankungen ist bloss der Pankreas selber betroffen, bei schwereren Fällen greift die Selbstverdauung jedoch auf das umliegende Fettgewebe über, wodurch eine sogenannte Fettgewebenekrose entsteht. Dadurch steigt die Sterblichkeit deutlich. Neben einer Nekrose sind zudem auch Abszesse möglich. Bei Symptomen, die auf eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse hindeuten, ist eine vertiefte Abklärung deswegen sehr sinnvoll.

Welche Hunde haben öfter eine Bauchspeicheldrüsenentzündung?

Vorwiegend erkranken Hunde mittleren bis höheren Alters an einer Pankreatitis. Einige Rassen wie Boxer, Collie, Cavalier King Charles und Cocker Spaniel, Yorkshire Terrier sowie Schnauzer sind wegen ihrer genetischen Veranlagung öfter betroffen als andere. Grundsätzlich kommen Entzündungen der Bauchspeicherdrüse bei Hunden aber relativ häufig vor. So ist mehr als jeder zehnte Hund im Verlauf seines Lebens davon betroffen. Unter zuckerkranken Hunden leidet gemäss Studien sogar jedes dritte Tier unter einer chronischen Pankreatitis.

Welche Symptome treten bei einer Pankreatitis beim Hund auf?

Die klinischen Zeichen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung reichen von Appetitlosigkeit, leichtem Erbrechen und Durchfall, Bauchschmerzen bis zu schwallartigem Erbrechen, blutigem und heftigem Durchfall, Lethargie, Austrocknen und schweren Bauchkrämpfen. Auch Fieber oder ein Gewichtsverlust können auf eine Pankreatitis hindeuten. Ein sehr typisches Anzeichen ist die sogenannte Gebetsstellung, welche Hunde bei Schmerzen im vorderen Bauchbereich (wo die Bauchspeicheldrüse sich befindet) häufig einnehmen. Bei dieser Position liegen Hunde mit dem Vorderkörper auf dem Boden, während ihre Beine stehen bleiben. Die Gebetsstellung tritt bei etwa jedem zehnten Hund mit Bauchspeicheldrüsenentzündung auf, doch auch viele gesunde Hunde nehmen diese Position ein, wenn sie sich strecken oder zum Spielen auffordern wollen. Steife Bewegungen, ungewöhnliche Liegepositionen oder auch eine plötzliche Bevorzugung von kalten oder warmen Untergründen können auf starke Bauchschmerzen und somit auch auf eine Pankreatitis hindeuten. Sollten Sie wie oben beschrieben starke Veränderungen im Verhalten Ihres Hundes feststellen, ist der Besuch eines Tierarztes angezeigt.

Akute und chronische Pankreatitis

Typischerweise treten die Symptome akut mit starken Symptomen auf, aber auch chronische Verläufe mit weniger auffälligen Zeichen kommen vor. Mildere Verläufe werden auch oft gar nicht entdeckt. Ist die Pankreatitis akut, kann sie wieder abheilen, ohne die Organe zu schädigen. Es ist jedoch auch möglich, dass sie auf das umliegende Gewebe übergreift und dort grössere Schäden verursacht. In diesem Fall kann sie sogar lebensbedrohlich werden, falls eine Blutvergiftung entsteht. Ist die Bauchspeicheldrüsenentzündung chronisch und taucht immer wieder auf, entsteht Narbengewebe, was zu einer langfristigen Schwäche der Bauchspeicheldrüse und sogar zu einer Diabetes führen kann. 

Wie lässt sich eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse bei Hunden abklären?

Akute und schwerere Fälle sind leichter zu erkennen als milde oder chronische Verlaufsformen. Die Symptome sind oft unspezifisch und können auch auf andere Erkrankungen des Verdauungsapparates hindeuten. Eine Reihe an Laboruntersuchungen steht zur Verfügung, mittlerweile werden auch Schnelltests angeboten. Eine Routine-Blutuntersuchung reicht nicht, um eine Pankreatitis sicher zu diagnostizieren. Sie kann aber dabei helfen, zu erkennen, inwiefern andere Organe durch die Erkrankung belastet sind.

Röntgen und Ultraschall können ebenfalls zur Diagnose zugezogen werden. Diese Untersuchungen können lediglich einen Hinweis auf eine vorliegende Erkrankung liefern, aber keine eindeutige Diagnose. Wichtig sind sie v.a., um andere Krankheiten auszuschliessen. Mit Röntgenuntersuchungen kann beispielsweise festgestellt werden, ob ein Fremdkörper im Magen-Darm-Trakt stecken geblieben ist, was gerade bei jungen Hunden mit akuten Problemen oft vorkommt. 

Wie kann eine Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund therapiert werden?

Die Therapie richtet sich in der Regel nach den Symptomen: Ausgerichtet auf den Schweregrad der Entzündung, mögliche Komplikationen und Begleiterkrankungen wird über konkrete Behandlungsmassnahmen entschieden. Am wichtigsten ist die Zufuhr von Flüssigkeit und Elektrolyten, da beides schnell durch Erbrechen und Durchfall verloren geht. Da diese Probleme lebensgefährdend sein können, ist eine stationäre Behandlung mit Einsatz einer Infusion in vielen Fällen sinnvoll. Weiter sind Schmerzmittel unerlässlich, da diese Erkrankung oft sehr schmerzhaft ist - und auch viele offenbar schmerzfreie Hunde dank Schmerzmitteln eine Verbesserung ihres Allgemeinbefindens zeigen.  

Fasten, um den Magen-Darm-Trakt zu schonen, wird nicht mehr empfohlen, da die meisten Hunde bei der Vorstellung beim Tierarzt ohnehin schon 24 bis 48 Stunden nichts mehr zu sich genommen haben. Stattdessen füttert man betroffene Tiere heute möglichst schnell mit leicht verdaulichem, fettarmem Spezialfutter, nachdem sie nicht mehr andauernd erbrechen. Präparate, die das Erbrechen stoppen, ermöglichen eine raschere Anfütterung des Patienten. Bei schwereren Entzündungen der Bauchspeicheldrüse wird Hunden heute Flüssignahrung über eine Sonde verabreicht, zusätzliche Nährstoffe erhalten sie daneben über eine Infusion. Der Einsatz sowie die Pflege von Ernährungssonden ist unkompliziert. 

Antibiotika sind selten nötig, da es sich in den meisten Fällen um eine sterile Entzündung handelt. In akuten und schwereren Fällen müssen die Tiere aber meistens stationär versorgt werden.

Wie sehen die Prognose und das Langzeitmanagement aus?

Die Prognose ist vorsichtig. Je früher die Erkrankung beim Hund richtig erkannt wird, desto höher ist seine Überlebenschance. Nach einer akuten Pankreatitis beim Hund, kann es aber zu chronischen Verläufen oder wiederkehrenden akuten Schüben kommen. Medikamente, welche eine Pankreatitis begünstigen, müssen vermieden werden. Regelmässige Überwachungen mittels der spezifischen Pankreaslipase können in vielen Fällen hilfreich sein. Das detaillierte langfristige Vorgehen sollte in jedem Fall mit Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin besprochen werden.

Handelt es sich um einen milden und komplikationslosen Verlauf, reicht in der Regel eine fettarme Ernährung über einige Monate hinweg. In schwereren Fällen sollte diese lebenslang beibehalten werden, da fettreiche Nahrung weitere Pankreatitis-Schübe auslösen kann. Glücklicherweise ist das Sortiment an fettarmer Nahrung heutzutage jedoch sehr vielfältig, wodurch auch betroffene Hunde von viel Abwechslung auf ihrem Speiseplan profitieren können. 

Wie füttere ich meinen Hund mit Neigung zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung?

Bei Hunden mit Pankreatitis sollte darauf geachtet werden, dass Fütterungszeiten und die Grösse der Mahlzeiten möglichst stabil bleiben. Um die Bauchspeicheldrüse zu entlasten, sind mehrere kleine Mahlzeiten sinnvoll, wobei Fachpersonen circa vier über den Tag verteilt empfehlen. 

Neben der Regelmässigkeit der Futtergabe ist gerade bei übergewichtigen Hunden und Hunden mit hohen Bluttfettwerten eine Fütterung mit fettarmem Hundefutter empfehlenswert. Der Fettgehalt in der Trockensubstanz des Futters sollte für übergewichtige Hunde 10 % nicht überschreiten, bei anderen Hunden sollte er unter 15 % liegen. Da auf vielen Futterverpackungen der Fettgehalt in der Originalsubstanz angegeben wird statt in der Trockensubstanz, sollten Sie bei der Wahl des Futters sehr sorgfältig vorgehen. Bei Fragen zur richtigen Fütterung (Diätetik) unterstützt Sie ANiFiT gerne. Fragen sie einfach direkt Ihren persönlichen Berater oder wenden Sie sich an unseren Kundendienst.

Ebenfalls sehr wichtig ist eine hohe Verdaulichkeit des Futters. Für die Bauchspeicheldrüse und den gesamten Magen-Darm-Trakt Ihres Hundes bedeutet dies weniger Arbeit, um die nötigen Nährstoffe aufzunehmen. Um eine gute Verdaulichkeit zu erreichen, müssen einerseits die Rohstoffe eine optimale Qualität haben, andererseits sind aber auch die Herstellungsprozesse des Futters entscheidend. Zudem sollte das Futter nicht mehr Eiweiss enthalten, als der Organismus Ihres Hundes benötigt. Bei einigen Hunden ist es erst so möglich, die Entzündung der Bauchspeicheldrüse in den Griff zu bekommen. Auch bei Fragen zur Verdaulichkeit, Eiweissanteilen etc. steht Ihnen neben Ihrem Tierarzt Ihr ANiFiT-Berater sowie unser Kundendienst ebenfalls sehr gerne zur Seite.

Welche Komplikationen können bei einer Pankreatitis auftreten?

Gefürchtete Komplikationen bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung sind ein Lungenödem (Wasseransammlung in der Lunge aufgrund von schwerwiegenden Entzündungsprozessen) und die disseminierte intravasale Koagulopathie (eine folgenschwere Gerinnungsstörung). Beides kann trotz einer tierärztlichen Behandlung zum Tod des betroffenen Hundes führen.

Diabetes mellitus oder eine exokrine Pankreasinsuffizienz können ebenfalls in Folge einer Pankreatitis auftreten. Beide verkomplizieren das Geschehen und müssen ebenfalls behandelt werden. Komplementäre Methoden können sehr hilfreich sein, sollten aber immer individuell angepasst werden. Diesbezüglich gibt Ihnen der Tierarzt Ihres Vertrauens vertiefte Auskünfte. Da die Symptome und Verläufe individuell sehr unterschiedlich sind, kann keine allgemeingültige Empfehlung abgegeben werden.

Das richtige Hundefutter bei einer Pankreatitis

Welches Futter soll bei einer akuten oder chronischen Pankreatitis verfüttert werden? Ist Nassfutter die bessere Wahl als Trockenfutter? Nützen Mittel zur Nahrungsergänzung, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Hunden mit Entzündung der Bauchspeicheldrüse zu verbessern? Soll bei Hunden mit chronischer Pankreatitis auf Snacks und Leckerlis verzichtet werden? Diese und weitere Fragen rund um die Entzündung der Bauchspeicheldrüse bei Hunden können Sie gerne Ihrem persönlichen ANiFiT-Berater stellen. Er nimmt sich gerne die Zeit, um nicht nur Antworten auf all Ihre Fragen zu finden, sondern auch alle weiteren Anliegen rund um eine gesunde, natürliche Ernährung Ihres Hundes zu klären.

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Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund

  • Die Entzündung der Bauchspeicheldrüse wird auch als Pankreatitis bezeichnet.
  • Häufige Ursache für die Erkrankung der Bauchspeicheldrüse ist fettreiche Nahrung.
  • Symptome sind oft unspezifisch. Eine Diagnose beim Tierarzt ist zu empfehlen.
  • Eine Therapie durch korrekte Nahrung / Hundefutter ist möglich.
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